Debian Weekly News - 17. August 2004

Willkommen zur 32. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Interessant für größere Installationen: Hewlett-Packard bietet endlich eine 24x7-Unterstützung für Debian GNU/Linux mit HP Erweiterungen an. In einem Artikel hob Chris DiBona den Service der GNU/Linux-Vertreiber hervor und wies darauf hin, dass ihre Software-Depots um Längen besser als die der proprietären kommerziellen Angebote der Konkurrenz seien.

Untersuchungen über die Sicherheit in Sarge. Joey Hess überprüfte jedes in 2004 ausgestellte Sicherheitsgutachten, ob das betreffende Sicherheitsloch in Sarge ebenfalls behoben worden sei. Die in Sarge noch nicht behobenen Sicherheitslöcher beinhalten die in libpng, libpng3, php4, netkit-telnet-ssl, pavuk, www-sql, lha, log2mail, hsftp, trr19 und slocate. Die Überprüfung der Sicherheitsgutachten der weiteren 1,5 Jahre zurück zur Veröffentlichung von Woody würde voraussichtlich mehrere weitere Tage erfordern. Untersuchungen von Sicherheitsgutachten aus 2003 zeigten auf, dass Sicherheitsaktualisierungen für tomcat4 und gtksee in Sarge fehlen.

Besprechung des Debian-Installers. Bruce Byfield besprach den neuen Debian-Installer (d-i). Er sagte: Er stellt Debians Stärken gleich am Anfang vor, und er ist ein großer Schritt auf dem Weg, Debians Ruf der schwierigen Installierbarkeit zu widerlegen. Er ergänzte, dass d-i durch die kleine Anzahl von standardmäßig installierten Paketen ein deutlich sichereres System im Vergleich zu den meisten kommerziellen Anbietern erzeuge. Byfield denkt, dass die einfache Bedienbarkeit des neuen Installers Debian viele neue Benutzer bringen werde.

Was kommt nach Sarge? Osamu Aoki wollte ein neues debian-reference-Paket veröffentlichen, das die jüngsten Veröffentlichungsnamen erklärt. Logischerweise fragte er sich, welchen Namen Testing erhalten werde, sobald Sarge als Debian 3.1 veröffentlicht worden sei. Colin Watson lüftete den Vorhang und enthüllte, dass die Veröffentlichung nach Sarge Etch genannt werde. Schnell begann eine Diskussion über die Verwendung eines anderen Namens und über eine Abstimmung über den Namen.

Nulltägige Non-maintainer-Uploads. Steve Langasek sagte, dass so nahe an der Veröffentlichung von Sarge drei Tage definitiv den Unterschied ausmachen könnten, ob ein Paket rechtzeitig für Sarge bereit sei oder nicht. Des Weiteren habe die Geschichte gezeigt, das nulltägige Nicht-Betreuer-Uploads (NMUs) sehr effektiv bei der schnellen Reduzierung der Anzahl der veröffentlichungskritischen (RC) Fehler waren. Er würde daher die Jagdsaison für RC-Fehler eröffnen, und dies würde – wo dies angemessen sei – bis zur Veröffentlichung von Sarge nulltägige NMUs beinhalten.

Changelog-Dateien online. Andrew Pollock vermisste eine Möglichkeit, um die Changelog-Dateien zu erreichen, ohne das zugehörige Paket tatsächlich zu installieren. Daher hat er changelogs.debian.net aufgesetzt, das diese Dateien enthält. Martin Michlmayr zeigte, dass die Changelog-Dateien bereits auf packages.debian.org existierten. Daher leitet der neue Auftritt die HTTP-Anfragen schließlich an packages.debian.org weiter.

Optimales Verfahren für QA-Uploads. Matthew Palmer begann ein Optimales Verfahren für QA-Uploads-Dokument zu schreiben, nachdem er durch die QA-Prozeduren mit einem seiner Neu-Maintainer-Bewerber gegangen war. Die zweite Version verursachte allerdings Unstimmigkeiten über die Reichweite von QA-Uploads.

Skolelinux-Synchronisation mit Sarge. Petter Reinholdtsen veröffentlichte eine Liste von Paketen, die die Skolelinux-Leute in Debian schieben sollten, damit Debian mit Skolelinux synchronisiert werde. Joey Hess und er sind besorgt, dass es für die Veröffentlichung von Sarge bereits zu spät sein könnte, um neue Pakete nach Debian zu bekommen.

Welche Version von KDE in Sarge? Co-Release-Manager Steve Langasek beschwerte sich über einen Last-Minute-Upload von einer Reihe von Paketen aus KDE 3.3 nach Unstable. Da er es als unvorteilhaft betrachte eine Mischung von verschiedenen Versionen zu haben und es unmöglich sei, das gesamte KDE 3.3 im Plan für die Veröffentlichung nach Sarge zu bekommen, schloss er daraus, dass KDE in Sarge nicht aus Unstable aktualisiert werde und Korrekturen an KDE-bezogenen Paketen nach testing-proposed-updates eingereicht werden sollten. Chris Cheney widersprach Steves Beurteilung, während Ben Burton und René Engelhard zustimmten. René bemerkte auch, dass kdelibs-data wieder einen Dateikonflikt mit openoffice.org-mimelnk habe.

Cdrecord auf dem Weg nach Non-Free. Jose Carlos Garcia Sogo bemerkte, dass Jörg Schilling eine Nicht-Veränderungs-Klausel an eine Datei in der cdrecord-Distribution hinzugefügt habe, die das Paket unfrei mache, da dies in direktem Konflikt mit der GNU General Public License stehe.

Neue LaTeX-Projekt-Public-Lizenz, Version 1.3. Branden Robinson berichtete, dass die neue Version der LaTeX Project Public License (LPPL) veröffentlicht worden sei. Hierfür seien die meisten Kommentare der Teilnehmer von debian-legal berücksichtigt worden und das LaTeX-Projekt plane ebenfalls die OSI-Zertifikation zu erhalten. Die Lizenz scheint mit den Debian Richtlinien für Freie Software verträglich zu sein. Hilmar Preusse ergänzte, dass die teTeX-Pakete in Debian under der LPPL 1.2 veröffentlicht seien.

Freiheit der Qt Public License. Martin Krafft fragte sich, ob die neue Qt Public-Lizenz (QPL) als DFSG-frei erachtet werden könne, da sie von der OSI anerkannt und weil um die Entfernung von libcwd aus Main gebeten worden sei. Andrew Suffield behauptete, dass die Klausel bezüglich der Wahl des Gerichtsstandes eindeutig nicht-frei sei.

Fehlerbereinigungswoche. Frank Lichtenheld kündigte an, dass die ganze Woche zur Fehlerbereinigungswoche erklärt worden sei. Er wird auf #debian-bugs sowohl in irc.debian.org als auch in irc.oftc.net während der ganzen Periode unterwegs sein (abgesehen von Systemerholungsintervallen), um die Party am Laufen zu halten und um einen Anreiz für Andere zum Teilnehmen zu schaffen. Er wird auch an der Fehlerbeseitigungsparty im echten Leben an der TU Darmstadt teilnehmen.

Neue SPI-Direktoren. John Goerzen gab bekannt, dass Software in the Public Interest, Inc. (SPI) die Direktoren in seinem jährlichen Treffen gewählt habe. Es sind: Präsident: John Goerzen, Vizepräsident: Benjamin Mako Hill, Schatzmeister: Jimmy Kaplowitz und Sekretär: David Graham. Er veröffentlichte auch den jährlichen Bericht der SPI und ermutigte Debian-Entwickler sich bei der Organisation einzubringen.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Unstable Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Debian-Pakete, die letzte Woche vorgestellt wurden. Jeden Tag wird ein anderes Debian-Paket aus der Testing-Distribution vorgestellt. Wenn Sie von einem obskurem Paket wissen, von dem Sie denken, dass andere davon wissen sollten, senden Sie es an Andrew Sweger. Debian package a day stellte letzte Woche die folgenden Pakete vor.

Verwaiste Pakete. 5 Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 168 verwaiste Pakete, genauso viele wie vergangene Woche. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept Freie Software unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen.

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Hier gibt es ältere Ausgaben dieser Nachrichtenseite.

Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Andre Lehovich, Thomas Viehmann und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann und Frank Lichtenheld übersetzt.