Debian Weekly News - 2. August 2005

Willkommen zur 31. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Geert Stappers bemerkte, dass der zwölfte Geburtstag des Debian-Projektes diesen Monat begangen wird. Simon Wright berichtete, dass der Debian-Swirl als Standard-Pinsel eines proprietären Zeichenprogramms mitgeliefert wird.

Paketbeschreibungen überprüfen. Wolfgang Borgert fragte, ob es bei Paketbeschreibungen angemessen wäre, wenn sie technische und belanglose Details enthielten. Während für beide Seiten Argumente vorgebracht wurden, stellte Lars Wirzenius fest, dass viele Paketbeschreibungen auch andere Fehler enthielten, und schlug vor, dass ein Team sich durch die Beschreibungen kämpfen und sie verbessern solle. Clément Stenac setzte das Ganze mit einer Wiki-Seite fort, die Vorgehensweisen dokumentiere und Freiwillige zur Mithilfe aufrufe.

Dienste wieder aktiv! Ryan Murray gab bekannt, dass die vorübergehende Migration von zwei wichtigen Debian-Maschinen nach HP erfolgreich abgeschlossen sei und deren Dienste wiederhergestellt worden seien. Alle eingegangenen Hosting-Angebote würden nun überprüft, um über einen beständigeren Standort für die zwei Rechner zu entscheiden. Der ftp-master-Dienst wurde nach Spohr verschoben, Entwickler können jetzt wieder Pakete hochladen.

Beliebtheits-Wettbewerb. Petter Reinholdtsen rief Benutzer dazu auf, an dem Beliebtheits-Wettbewerb teilzunehmen, indem sie das Paket popularity-contest installierten und auf die Frage nach der Teilnahme mit Ja antworteten. Die Ergebnisse würden genutzt, um Debian-CDs zu erstellen und Statistiken über die Nutzung von Paketen und Architektur-Distributionen auszuarbeiten. Erik Schanze schlug vor, dass die Berichte gezippt werden sollten, um die Belastung auf Maschinen mit geringer Bandbreite zu verringern. Petter antwortete hierauf, dass dies für Berichte, die über HTTP verschickt würden, bereits implementiert sei und an E-Mail-Kompression gearbeitet werde.

Hilfeaufruf für Debian-Accessibility. Mario Lang bat um Hilfe bei der Betreuung von Paketen mit Bezug auf Barrierefreiheit (engl. Accessibility). Er suche Co-Betreuer für die Pakete emacspeak und kernel-patch-speakup. Außerdem suche er Entwickler, die bei speziellen Aufgaben hülfen, wie der Entwicklung eines Gerüsts, um Treiber für proprietäre Software-Sprachsynthesizer zu bauen, der Recherche des Status' von Gnopernicus in Bezug auf Java-basierte Anwendungen und OpenOffice.org, sowie der Bereitstellung einer Accessibility-Initrd für die Debian-Installer-CDs.

Init-Scripte der nächsten Generation. Henrique de Moraes Holschuh kündigte ein neues Projekt auf Alioth an, um Entwicklung, Referenzimplementierung und Einsatz von neuen Init-Script-Maschinen zu fördern. Alle Betreuer von Paketen des Init-Script-Subsystems und der Init-Ersatz-Programme seien ebenfalls eingeladen teilzunehmen, ebenso wie Vertreter von abgeleiteten Distributionen, die Interesse an dieser Thematik hätten. Dieses Projekt soll die Arbeit fortsetzen, die während der Debian-Konferenz DebConf2 begonnen und auf der DebConf5 wieder aufgewärmt wurde.

Ein komplettes Debian-ARM-System für weniger als 200 Dollar. Peter Korsgaard kündigte ein Howto über die Debian-Installation auf einem Linksys NSLU2 an. Der NSLU2 sei ein günstiges Endkundengerät, das einen 266 MHz ARM-Prozessor sowie Ethernet, USB 2.0, 8 MB Flash-Speicher und 32 MB SDRAM enthalte. Die Installation beinhalte die Anpassung der Endianness (Definition der Byte-Reihenfolge in einem Wort) von Maschine und Kernel und nutze das Debian-Installer-Image für LART-Maschinen. Das Hinzufügen einer USB-Festplatte mache aus dem NSLU2 einen schönen Server.

Nachrichten als Spam melden. Ab jetzt gibt es eine neue Möglichkeit für den normalen Benutzer, dem Debian-Projekt zu helfen. Auf allen Nachrichtenseiten des Mailinglistenarchivs wurde ein Knopf hinzugefügt, um die jeweilige Nachricht als Spam zu melden. Jeder, der eine Spam-E-Mail findet, kann auf diesen Knopf drücken, um dies an den Listenserver zurückzumelden. Dies wird helfen, den Spam-Filter zu verbessern und die Mailinglisten von unerwünschten Nachrichten zu säubern.

Alioth-Dokumentation. Raphaël Hertzog begann, Dokumentation für Alioth zu schreiben, da die Benutzer oft danach fragten und feststellten, dass es daran noch mangele. Benutzer seien eingeladen, sich an dieser Dokumentation zu beteiligen. Er verwies auf die Quellen der modifizierten Gforge-Version und lud ein, Patches einzusenden.

Probleme mit dem Linux-Markenzeichen. Bruce Perens schrieb, dass das UserLinux-Projekt vom Linux Mark Institute angesprochen worden sei und dass ihre Lizenz nicht mit Debian kompatibel sei. Stephen Frost erwog allerdings, ob Debians Verwendung nicht unter die Beschreibende Verwendung fiele, da sie auf Linux als den Kernel referenziere. Bruce' Hauptbedenken sei, dass die Lizenz nicht der Gemeinschaft und ihren Bemühungen diene, sondern nur kommerziellen Einheiten.

Patentverletzungen. Daniel James berichtete, dass XMMS eine Bibliothek enthalte, die einen patentgeschützten Algorithmus implementiert habe, welcher eine Lizenz erfordere. Steve Langasek antwortete, dass Debian diese Bibliothek enthalte, da ihre Patentrechte nicht aktiv durchgesetzt würden.

Fähigkeiten und Rechte eines Debian-Entwicklers. Bartosz Fenski dachte darüber nach, ob Debian die Pflichten und Rechte aufteilen sollte, statt zu verlangen, dass registrierte Entwickler auch Paketbetreuer seien, speziell wenn sie nur an Dokumentation und Übersetzungen arbeiten wollten. Ein möglicherweise guter Ansatz wäre, Leute besser zu integrieren, die keine Software paketierten und daher auch keine Upload-Rechte benötigten.

Debian auf der ApacheCon Europe 2005. Meike Reichle schrieb einen Bericht über die Anwesenheit von Debian auf der diesjährigen ApacheCon Europe, die in Stuttgart, Deutschland, abgehalten wurde. Sie nahm sich auch die Freiheit, das lange verschollene Mike- Poster zu reproduzieren. Die meisten Teilnehmer dieser Konferenz waren Profis, die Debian bereits kannten, aber der Bedarf an Sarge-DVDs war immer noch hoch.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Debian-Unstable-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Verwaiste Pakete. Ein Paket wurde diese Woche aufgegeben und benötigt einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 153 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept Freie Software unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen.

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Christine Spang, Adeodato Simó, Sebastian Feltel und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Holger Wansing und Helge Kreutzmann übersetzt.