Debian Weekly News - 1. November 2005
Willkommen zur 44. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Nathanael Nerode berichtete, dass aktuelle GCC-Versionen wieder den alten i386-Prozessor unterstützen würden und Debian somit in der anstehenden Etch-Veröffentlichung i386-Kompatibilität beibehalten könnte.
Bestimmen der Abhängigkeiten von Entwicklungspaketen.
Jay Berkenbilt
schlug vor,
an einem
debhelper-Skript zu
arbeiten, das helfe, die
libtool-Abhängigkeiten von
Entwicklungspaketen zu bestimmen. Goswin von Brederlow
wies
darauf hin, dass es mit
multiarch
mehrere .la
-Dateien pro Paket geben könnte.
Es konnte kein Konsens zugunsten eines solchen Skriptes
gefunden werden. Junichi Uekawa (上川 純一)
erwähnte, dass das
d-shlibs-Paket
Skripte enthalte, die den Paketbetreuer hierbei unterstützen.
Neues OpenSSL-Paket. Christoph Martin hat eine neue Upstream-Version von OpenSSL hochgeladen und Aurelien Jarno steuerte eine Liste von über 300 Paketen bei, die nun neu gebaut werden müssten. Jonas Meurer fügte dieser Liste die Namen der entsprechenden Betreuer hinzu. Henrique Holschuh bat um versionierte Symbole für diese Bibliothek, da dies das Problem beheben würde, gegen mehr als eine Version dieser Bibliothek zu linken.
Bericht von der Berlinux. Meike Reichle schrieb einen Bericht über die Berlinux-Ausstellung und -Konferenz, die Ende letzten Monats in Berlin, Deutschland, stattfand. Mitglieder des Debian-Projekts betrieben einen Stand und hielten mehrere Vorträge, die in direktem oder indirektem Bezug zu Debian standen. Der Stand zeichnete sich durch eine Debian-kontrollierte Modelleisenbahn von Frank Ronneburg und ein Nokia 770 von Wolfgang Borgert aus.
Abänderungsbestreben zur Lizenzierung von RFCs. Simon Josefsson unternahm einen Versuch, die IETF zu beeinflussen, die Vervielfältigungsbedingungen der RFCs zu ändern, so dass diese mit Freier Software verträglicher würden. Er suche noch nach Unterschriften von Entwicklern Freier Software, die die von ihm vorgeschlagene Lizenzänderung unterstützten.
Automatisches Bauen von Kernelmodulen. Russ Allbery
fragte sich,
wie mit einer Bitte
für das
openafs-modules-source-Paket umgegangen werden solle, es automatisch Kernelmodule
bauen lassen zu können, wenn der Kernel aktualisiert werde. Kernelmodule getrennt vom
Quellpaket zu bauen sei eine sehr schlechte Idee, da das Sicherheitsteam sie
dann nicht leicht aktualisieren könne. Andres Salomon
fügte hinzu,
dass die Infrastruktur, über die ein Paket -source
-Pakete
bauen könne, noch nicht implementiert sei.
Automatische Weiterleitung der Ergebnisse von Testläufen.
Florian Ragwitz
fragte sich, wie ein Paket die Ergebnisse von Testabfolgen an die
ursprünglichen (upstream
) Entwickler ausgeben könne. Die Testabfolge
laufe während des build
-Stadiums des Pakets und sei für die Entwickler
eine nützliche Ressource. Daniel Jacobowitz
schlug vor,
die Ergebnisse während des Bauens anzuzeigen, so dass sie letztendlich in den
Bauprotokollen stünden, die öffentlich verfügbar seien.
Diskussion zu Icon-Caches in GTK+. Josselin Mouette sucht nach Anregungen zur Handhabung von Icon-Caches in der GTK+-Bibliothek, da es sehr zeitaufwändig sei, den gesamten Verzeichnisbaum zu durchlaufen. Falls der Cache nicht aufgrund kürzlich hinzugefügter Icons neu erstellt werde, könnten die zugehörigen Programme nicht wie üblich starten.
Postinst-Check auf Paketstatus. Frank Küster
fragte sich,
ob es eine etablierte Methode gebe, wie das postinst
-Skript
den Status eines anderen Paketes bestimmen könne, um einen zweiten Aufruf eines
zeitaufwändigen Programms zu vermeiden. Er
stellte fest,
dass die Zope-Pakete bereits via APT einen allgemein gültigen nachträglich
einsetzenden Mechanismus (post-hook mechanism
) zu implementieren
versuchten. Ben Armstrong
zitierte
einen Schnipsel aus dem postinst
von
libc6, der das ursprüngliche
Problem löse.
Abhängigkeiten der GNOME-Meta-Pakete. Arthur Edwards
beschwerte sich darüber, dass das
GNOME-Meta-Paket vom
gnome-games-Paket
abhänge, da in manchen behördlichen Einrichtungen Spiele verboten seien.
Ben Armstrong
merkte an,
dass man von zukünftigen Boni nicht profitiere, wenn das Meta-Paket
entfernt werde, auch wenn es nicht essenziell (d.h. Prioritätsstufe essential
)
sei.
Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:
- DSA 872: koffice – Ausführen beliebigen Codes.
- DSA 873: net-snmp – Diensteverweigerung.
- DSA 874: lynx – Ausführen beliebigen Codes.
- DSA 875: openssl094 – Kryptografische Schwäche.
- DSA 876: lynx-ssl – Ausführen beliebigen Codes.
- DSA 877: gnump3d – Mehrere Verwundbarkeiten.
- DSA 878: netpbm-free – Ausführen beliebigen Codes.
Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Debian-Unstable-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.
- abakus – Taschenrechner für KDE.
- eclipse-base – Grundlegendes zur Eclipse-Distribution.
- evms-bootdebug – Enterprise Volume Management System (Bootzeit-Debugger).
- gtkorphan – Grafisches Werkzeug zum Finden und Entfernen verwaister Bibliotheken.
- iasl – Intel ASL-Compiler/Decompiler.
- ksubtile – Untertiteleditor für KDE.
- pngnq – Werkzeug zum Optimieren von PNG (Portable Network Graphics)-Bildern.
- poker2d – GTK-Poker-Client zum Spielen auf einem Poker-Netzwerk-Server.
- tomcat5 – Java Servlet 2.4 Engine mit JSP 2.0-Unterstützung.
- usermode – Grafische Werkzeuge für bestimmte Benutzerkontenverwaltungsaufgaben.
- vblade – Virtueller AoE-Blade-Emulator.
- zim – Desktop-Wiki.
Verwaiste Pakete. Neun Pakete wurden diese Woche aufgegeben
und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 206 verwaiste
Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur
Verfügung gestellt und damit das Konzept Freie Software
unterstützt haben.
Die vollständige Liste finden Sie auf den
WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum
Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser
Pakete übernehmen wollen.
- gtk2-engines-wonderland – Wonderland-Theme für GTK+ 2.0. (Fehler #335918)
- libhtml-htmltokenizer-ruby – Einfacher HTML-Token-Zerleger/Parser für Ruby. (Fehler #335700)
- libxml-ruby – Ruby-Schnittstelle zu libxml. (Fehler #335698)
- libxslt-ruby – Ruby-Schnittstelle zu libxslt. (Fehler #335699)
- lmodern – Skalierbare Postscript-Schriften für europäische Zeichensätze. (Fehler #335899)
- netmon-applet – GNOME2-Netzwerkauslastungs-Applet. (Fehler #335916)
- pyxmms – Python-Schnittstelle zu XMMS. (Fehler #335900)
- pyxmms-remote – Kommandozeilenschnittstelle zu XMMS. (Fehler #335901)
- sysv-rc-conf – SysV init-Runlevel-Konfigurationswerkzeug für das Terminal. (Fehler #335790)
Entfernte Pakete. Elf Pakete sind während der letzten Woche aus dem Debian-Archiv entfernt worden:
- libtool1.4 – Skript zu generischer Bibliotheksunterstützung (veraltete Version)
Fehler #266387: Bitte von QA, veraltete Version - libfilesys-diskfree-perl – Perl-Schnittstelle zu df
Fehler #273907: Bitte von QA, verwaist, bessere Alternativen existieren - langband – Langband term-libs
Fehler #297426: Bitte von QA, verwaist, wenige Benutzer, war niemals Bestandteil einer stabilen Veröffentlichung - xfs-xtt – X-TrueType-Fontserver
Fehler #314882: Bitte von QA, ersetzt durch X.Org, RC-fehlerhaft - rx320 – Steuerung eines Ten-Tec RX-320 Receivers
Fehler #328667: Bitte von QA, nicht verwendet, veraltet - xtet42 – Tetris für X, unterstützt einen oder zwei Spieler
Fehler #328799: Bitte von QA, nicht verwendet, alt, Alternativen existieren - xezmlm – Ezmlm-Mailinglistenkonfigurationswerkzeug für das X-Window-System
Fehler #332366: Bitte des Betreuers, hängt von entferntem Paket (ezmlm) ab - libapache2-mod-jk2 – Apache 2.0 Verbinder für die Tomcat Java Servlet Engine
Fehler #333884: Bitte des Betreuers, Upstream ist tot; RC-fehlerhaft; ersetzt durch libapache2-mod-jk - ifp-line – Kommandozeilenwerkzeug zum Zugriff auf iRiver iFP Audiospieler
Fehler #334018: Bitte des Betreuers, überholt durch ifp-line-libifp - gb – GNOME Basic – VB-kompatibles Basic für GNOME
Fehler #334174: Bitte des Betreuers, aufgegeben von Upstream; ersetzt durch Monos BASIC-Komponenten - golem – Leichgewichtiger X11-Window-Manager
Fehler #334777: Bitte des Betreuers, veraltet; Upstream ist tot
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Hier gibt es ältere Ausgaben dieser Nachrichtenseite.
Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Florian Ernst und Jens Seidel übersetzt.